Deutsches
Down-Syndrom
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André Frank Zimpel
Was wir von Menschen mit Down-Syndrom lernen können
Menschen mit Trisomie 21 erschließen sich Dinge anders als Menschen ohne diese genetische Abweichung. Sie neigen verstärkt dazu, von Einzelheiten abzusehen. Sie sind deshalb auf geeignete Abstraktionen (Buchstaben, Gebärden, mathematische Symbole usw.) mehr angewiesen als andere Personen. Der anschauungsgebundene, kleinschrittige und Abstraktionen vermeidende Unterricht an Förderschulen trägt diesen neuropsychologischen Besonderheiten nur wenig Rechnung und wirkt eher kontraproduktiv. Gleiches gilt für die vorhandenen Lehr- und Lernmethoden, die solche Aufmerksamkeitsbesonderheiten bislang nur unzureichend berücksichtigen. Sie müssen überdacht werden, um weiter auszubauen, was bisher nur in aufsehenerregenden Einzelfällen gelingt: normale Ausbildungsgänge für Menschen mit Trisomie 21 bis hin zum Universitätsabschluss.
André Frank Zimpel ist Professor für Erziehungswissenschaften unter besonderer Berücksichtigung des Schwerpunktes „Geistige Entwicklung“ und dem Forschungsschwerpunkt „Rehabilitationspsychologische Diagnostik“ an der Universität Hamburg. Seit 2008 leitet er eine Studie zur Verbesserung des Lernerfolgs von Menschen mit Trisomie 21. In diesem Buch fasst er auf Basis einer groß angelegten Studie mit 1294 Teilnehmern zusammen, was heute als gesicherter Befund gelten kann und welche Konsequenzen unser Bildungssystem daraus zu ziehen hat.
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